In Zusammenarbeit mit dem Radbezirk Lichtenberg und der ADFC-Stadtteilgruppe Wuhletal führten wir am 10. April 2019 eine Aktion durch, bei der wir zum wiederholten Mal sichere Radwege auf der Gehrenseebrücke, dem Marzahner Knoten, der Märkischen Allee und der B1/B5 in Alt-Biesdorf gefordert haben.
Wir können die gegebene Situation nicht weiter hinnehmen.
Jede der vier Stellen hat dabei ihre ganz eigenen Bedingungen, die letztlich Lebensgefahr für die Radfahrenden bedeuten:
Gehrenseebrücke
Bei der Instandsetzung der Gehrenseebrücke 2001 wurden alte Fehler wiederholt – schon beim Bau gab es keine Radwege und nur einseitig einen schmalen Fußweg. Radfahrer*innen dürfen sich die zweispurige Fahrbahn mit Autos und LKWs teilen – circa 20.000 täglich!
Marzahner Knoten
Der sogenannte Marzahner Knoten bezeichnet eine noch in der DDR errichtete Überführung der Gleisanlagen der Regional- und S-Bahn Linie 7 auf der Landsberger Allee. Hier werden in beide Richtungen jeweils drei Autospuren über die Bahntrasse geführt. Geh- und Radwege existieren an dieser Stelle nicht. Baubeginn für neue Brücken ist frühestens 2021. Bis dahin ist Marzahn für den Fußgänger- und Radverkehr praktisch nicht angebunden. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung im genannten Bereich existiert nicht.
Märkische Allee
Die meisten der in Marzahn-Hellersdorf zu DDR-Zeiten errichteten Straßen sind überdimensioniert. So auch die Märkische Allee, die drei Fahrspuren bei durchschnittlich 21.000 Fahrzeugen am Tag besitzt. Je eine Spur pro Richtung ist für parkende Fahrzeuge freigegeben und wird dauerhaft als Abstellfläche für die Logistikunternehmen des Bezirks verwendet, die sich ein Betriebsgelände sparen möchten. Ein Rad- und Fußweg Richtung B1/B5 ist nicht vorhanden, in Richtung Ahrensfelde existiert teilweise ein Fußweg.
Betriebsgelände für Logistikunternehmen statt eines sicheren Radweges (Märkische Allee)
B1/B5
Die viel befahrene B1/B5 ist mit über 50.000 Fahrzeuge täglich die wichtigste Radwegeverbindung für die Schüler*innen des Otto-Nagel-Gymnasiums, die aus Biesdorf-Süd zur Schule kommen. In der Vergangenheit hat die Ampelschaltung bereits für Aufsehen gesorgt, weil es innerhalb einer Ampelphase nicht möglich war, die Straße zu überqueren. Richtung stadtauswärts ist kein Radweg vorhanden. In Gegenrichtung ist ein Radweg auf der Straße aufgemalt. Auf dem Bordstein rechts daneben ist das Parken gestattet.
Die unmittelbare Nähe zum motorisierten Verkehr in Verbindung mit der erlaubten Geschwindigkeit von 60 km/h, sowie die Gefahr des “Doorings” (Kollision von Radfahrenden mit plötzlich geöffneten Autotüren), stellen für die anreisenden Schüler*innen und die Berufspendler*innen einen untragbaren Zustand dar – eine Zeitbombe, die seit Jahren tickt.
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