Der triste Winteralltag verführt zum Couchen wann immer es geht. Man beginnt vielleicht in den eigenen vier Wänden auszumisten oder zu Hause etwas umzugestalten. Die Bewegung kommt dabei oft zu kurz. Doch warum nicht einfach die Bewegung integrieren? Vielleicht mit einem neuen Fahrzeug? Es muss ja nicht gleich einen Motor haben, es muss auch nicht gleich ein eigenes sein. Wie wäre leihen? Am besten kostenlos. Gleich so viele Wünsche auf einmal. Ob das geht? Klar, mit einem Lastenrad der fLotte Berlin.
Die Fahrt zum Baumarkt klappt auch gut mit dem Rad. Die Ladekiste hält locker mit dem Kofferraum eines Kleinwagens mit. Auf dem Weg zum BSR-Hof erweist sich das Lastend sogar von Vorteil. Gemütlich fährt man an der langen Schlange wartender Autos vorbei. Steigt am Eingang ab und wird kurzerhand zum Fußgänger. Quasi ohne Wartezeit ist man auch schon wieder auf dem Rückweg. Dass das Rad ohne Heizung daherkommt ist zu Beginn vielleicht abschreckend. Warm wird es aber allemal, zumindest wenn man selbst fährt. Mit umklappbaren Sitzen ausgestattet lassen sich je nach Modell bis zu vier Kinder befördern. Im Gegensatz zur Rückbank in einem Auto kommt wenig Streit auf. Dazu ist dieser Ausflug zu spannend. Einziges Streitthema wäre wohl die Fahrtrichtung – vorwärts oder rückwärts. Ausflugsziele gibt es im Bezirk auch. Verkehrsarm ist zum Beispiel der Wuhlewanderweg. Wo Radfahren erlaubt ist gilt: Der Fußverkehr hat Vorrang. Ansonsten ist er gut mit dem Lastenrad befahrbar. Barrieren sind in den letzten Jahren abgebaut worden. An wenigen Stellen muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden, z.B. an der Wuhlebrücke an der B1/B5. Wer sich schon immer fragte, wo die Wuhle entspringt oder mündet, kann einfach ihrem Lauf folgen. Die Alte Försterei liegt unmittelbar am Weg zur Mündung. Ein anderes lohnendes Ziel ist das Erpetal, welches gut zu erreichen über Mahlsdorf an der Stadtgrenze zu finden ist.
Wer bei diesen Ideen Lust bekommen hat, ein Lastenrad zu leihen, kann sich einfach eines in der Nähe aussuchen. Die Ausleihe ist tagesweise an bis zu drei aufeinanderfolgenden Tagen möglich. Die Ausleihe über das Wochenende ist kein Problem. Die Verfügbarkeit der Räder lässt sich bequem zu Hause prüfen – auch für den aktuellen Tag. Die Ausgabestellen bieten diesen Service ehrenamtlich an. Die Öffnungszeiten variieren je nach Standort (wegen der aktuellen Coronabeschränkungen sind manche Räder z.Zt. nicht verfügbar).
Die fLotte ist ein Projekt vom ADFC-Berlin. Ein Teil wird aus dem Programm „fLotte kommunal“ mit Mitteln des Berliner Senats und einigen Bezirksämtern finanziert. Zahlreiche weitere Partner unterstützen das Projekt, z.B. durch die Finanzierung eines Lastenrads. Das Projekt wäre nicht denkbar ohne die Unterstützung durch über 500 ehrenamtliche Berliner*innen. Neben einem kleinen Kernteam gibt es Fahrradpat*innen und Engagierte, die die Verleihstandorte betreuen. Aber auch Aufgaben in der IT und im Marketing werden übernommen, damit dieser Service für die Nutzer so bequem wie möglich ist. Und dass es bequem ist, haben wir für euch getestet. Die Anmeldung geht fix, man füllt ein kurzes Formular aus und geht damit zum Ausleihstandort. Den Personalausweis solltet ihr dabei haben. Der Ausleihprozess inklusive Einweisung dauert kaum 5 Minuten und schon kann es losgehen.
Fazit: Das Lastenrad macht Spaß und durch die kostenfreie Ausleihe gibt es keinen Grund, es nicht auszuprobieren. Zum Glück gibt es schon jetzt Wege abseits des Autoverkehrs. Daran dass es mehr werden, arbeiten auch wir.
1 comment on “Mit einem kostenlosen Lastenrad den Alltag umkrempeln”